Verhalten von Täter:innen
Sexualisierte Gewalt wird von den Täter:innen zumeist gezielt und strategisch vorbereitet. Dabei wird die emotionale Abhängigkeit der Kinder und Jugendlichen ausgenutzt. Täter:innen versuchen zielgerichtet, mit möglichen Opfern in Kontakt zu kommen und testen, wie weit sie gehen können. Sie versuchen i.d.R., ihre Umwelt zu täuschen, ihr Opfer zu überlisten und für sich einzunehmen, z.B. durch:
- Geschenke (Geld, Sportkleidung, Eintrittskarten)
- besondere emotionale Zuwendung (viel Zeit mit Einzelnen verbringen)
- Vorzugsbehandlung (z.B. bei der Teamaufstellung)
- eine nicht dem Alter der Jugendlichen angepasste Behandlung (Dinge erlauben, die Eltern oder Regeln des Vereins nicht erlauben)
Wir dürfen besonders engagierte Personen auf keinen Fall unter Generalverdacht stellen. Dennoch müssen wir wissen, dass es sich bei potentiellen Täter:innen oft um Menschen handelt, die sich gut in die Interessen und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen einfühlen können. Gleichzeitig sind sie darauf bedacht, gute Beziehungen zu anderen Vereinsmitgliedern oder den Eltern der Kinder aufzubauen und diese an sich zu binden. Das macht es für Personen aus dem Umfeld schwer, Hinweisen auf Grenzverletzungen Glauben zu schenken und nachzugehen.